Schlechte Nachrichten für Mozilla und Google: Windows 8 RT, also die Version von Microsofts kommendem Betriebssystem, die für Geräte mit ARM Prozessoren gedacht ist, wird nur mit dem Internet Explorer kompatibel sein. Zwar können Drittanbieter Apps für die Metro Oberfläche anbieten, die klassische Desktop-Ansicht ist jedoch Microsofts Anwendungen vorbehalten.
In einem Blog-Beitrag äußert sich Harvey Anderson, der Anwalt der Mozilla Foundation kritisch über diese Sachlage. Derzeit könne man unter Windows 8 RT, auch unter dem Namen Windows on ARM (WOA) bekannt, nur mit dem Internet Explorer 10 surfen. Alternative Browser seien nicht möglich. Das sei wettbewerbsschädigend, so Anderson. Außerdem werde dem Nutzer die Möglichkeit genommen, den Browser selbst auszuwählen. Davon ist nicht nur Mozillas Firefox betroffen, sondern alle alternativen Browser wie beispielsweise auch Googles Chrome oder Opera.
Wettbewerb solle anerkannt werden
Mozilla-Sprecher Asa Dotzler fügte hinzu, dass unter der Metro Oberfläche der Firefox zwar theoretisch funktioniere, doch Microsoft hält die für die Programmierung nötigen Schnittstellen (APIs) zurück. Harvey Anderson ruft Microsoft zur Vernunft und erinnert an die unternehmenseigenen Prinzipien, die man mit der Beschränkung von Windows 8 RT auf den IE verletze. Laut den Microsoft Unternehmensprinzipien erkennt der Konzern aus Redmond Wettbewerb an und will dazu beitragen, diesen zu gewährleisten.
In der Vergangenheit hatte Microsoft schon versucht, Wettbewerber in Sachen Browser vom Markt auszuschließen, damals hatte es sogar ein Kartellverfahren gegeben. Mozillas Harvey Anderson nennt Microsofts Vorgehen in Sachen Browser und Windows 8 eine „Rückkehr ins digitale Mittelalter“.
Mozilla erhält Unterstützung von Google
Inzwischen hat sich auch Google zu Wort gemeldet und unterstützt Mozilla bei der Forderung nach Wahlmöglichkeit des Browsers auch unter Windows 8 RT. Gegenüber Cnet.com sagte ein Google-Sprecher: „Wir teilen die Bedenken, die Mozilla bezüglich des Windows 8-Systems geäußert hat. Es begrenzt Wahlmöglichkeiten für Nutzer und behindert Innovationen.“ Von Microsoft gibt es bislang noch keine Stellungnahme zu diesem Thema.
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Es ist einfach nicht wahr, das Microsoft aktiv versucht den Wettbewerb zu seinen Gunsten zu verzerren. Es ist durchaus wahr, dass in Windows RT (aka. WOA) keine Drittanbieter Desktop Software läuft. Dies liegt einfach daran, dass es sich hierbei um eine komplett andere Prozessorarchitektur handelt. Einfaches Neukompilieren von bestehenden Programmen funktioniert hier nicht, da alle Anwendungen auf die ARM Architektur optimiert werden müssten. Um Problemen aus dem Weg zu gehen hat Microsoft hier einen Riegel vorgeschoben. Dies ist auch vollkommen legitim, da ARM Tablets reine Consumer Geräte sind und ein Anwender selten den Desktop zu Gesicht bekommen wird. Allerdings ist es durchaus möglich Metro Style Browser zu entwickeln. Das Problem ist, dass eine Metro Style App, neben der neuen Windows Runtime, nur bedingt auf bereits bestehende APIs zugreifen können. Der Grund dafür liegt in der Sicherheit. Die Firefoxentwickler wollen bei der Metro Style Version von Firefox lediglich ihren alten Code vom Desktop „recyclen“, was aus Sicherheits- und Performancegründen nicht möglich ist. Der Aufwand die APIs komplett auf die Windows Runtime zu portieren ist sicherlich hoch, aber nicht unmöglich. Nebenbei gesagt besteht das Verbot von unsicherem Code auch für Microsoft, sie haben sich allerdings die Mühe gemacht und ihren Code portiert. Ich finde das Ihre Anschuldigungen lediglich ihre eigene Unfähigkeit zur Schau stellt und sinnloses gebashe in Richtung Microsoft darstellt.
Nebenbei gesagt würde eine reine Portierung als Metro Style App, wie sie die Firefox Entwickler im Sinn hatten, sowieso nicht funktionieren, da der aktuelle Firefox in seinem Resourcenverbrauch viel zu hoch ist. Tablets mit ARM Prozessoren würden bei einer solchen Last sofort in die Knie gehen.