Auch wenn Steve Ballmer die Keynote auf der diesjährigen CES in Las Vegas gehalten hatte gab es doch eher wenig Neues über Windows 8 zu hören. Vielleicht haben wir aber auch alle nur nicht richtig zugehört? Naja, fast alle. Denn Paul Thurrott von winsupersite.com scheint doch genauer hingehört oder auch hingesehen zu haben, sonst wäre ihm dieses kleine Detail wohl auch entgangen.
Thurrott fiel auf, dass ein Teil der Rede von Windows PR-Frau Janelle Poole vom üblichen Sprachgebrauch abwich. Auf die Frage nach dem Release-Datum von Windows 8 antwortete Poole nämlich folgendermaßen:
“We haven’t talked about the release date and we generally don’t. We are talking milestone to milestone, so for us right now we’re talking about the next milestone being the consumer preview happening in late February.”
Übersetzt:
„Wir haben nicht über den Release-Termin gesprochen, so wie wir das überlicherweise nicht tun. Wir arbeiten uns nur von Milestone zu Milestone. Und der nächste Milestone wird die Consumer Preview Ende Februar sein.“
Windows 8 Consumer Preview?
Janelle Poole benutzt hier nicht wie sonst üblich die Bezeichnung „Beta“, sondern „Consumer Preview“. Paul Thurrott und auch Microsoft-Expertin Mary Jo Foley gehen nun davon aus, dass die Vorabversion von Windows 8 im Februar tatsächlich unter dem Titel Consumer Preview herausgebracht wird statt wie üblich als Beta-Version. Faktisch ist es das gleiche, nur der Name ist eben anders.
Paul Thurrott sieht es so, dass Microsoft einfach aus der Pre-Beta die Developer Preview gemacht hat, aus der Beta die Consumer Preview macht und aus dem Release Candidate die Enterprise Preview machen wird. Mary Jo Foley jedoch ist etwas sarkastischer: Ihrer Ansicht nach signalisiert Microsoft mit dieser Namensänderung bzw. der Änderung der Bezeichnung eine Änderung, die sich schon seit einiger Zeit abgezeichnet hat.
In Zukunft keine „Beta“-Versionen mehr bei Microsoft-Produkten?
In der neuen Windows-Welt gibt es laut Foley keine Betas mehr. Microsoft macht den Code ohnehin erst sehr spät öffentlich zugänglich, wenn kaum noch Änderungen vorgenommen werden. Und damit werden auch kaum Vorschläge und Fixes von den Beta-Testern übernommen. Schon allein deswegen wäre der Titel „Beta“ eigentlich auch nicht gerechtfertigt.
Doch natürlich kann es auch andere Gründe geben, warum Microsoft die Beta-Version umbenennt. Aus markteingtechnischer Sicht hört sich Consumer Preview vor allem für weniger Technik- und IT-affine Menschen einfach besser an. Auch für Microsofts Partner, die bereits Windows 8 Tablets angekündigt haben, könnte diese Umbenennung hilfreich sein. Denn sie müssen die Zeit bis zum Release von Windows 8 überbrücken und könnten die Tablets, die schon vorher auf den Markt kommen mit der Consumer Preview ausstatten, um den Kunden damit klarzumachen, dass Windows 8 auf jeden Fall auf dem entsprechenden Tablet läuft. Und bei genauem Betrachten fallen einem sicher noch einige Gründe mehr ein.
Bildquelle: http://www.microsoft.com/germany/presseservice/
[themoneytizer id=21901-16]